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Anbindung aller ärztlicher Mitarbeiter unabhängig von ihrer individuellen zeitlichen Einbindung in das ärztliche Team auch z.B. während einer Elternzeit

Die Hausarztmedizin kennzeichnet auch die kontinuierliche Betreuung von Patienten über lange Zeiträume hinweg. Der medizinische Fortschritt bedingt eine zeitnahe Umstellung von Therapiekonzepten. Auch Betreuungskonzepte innerhalb des Ärzteteams entwickeln sich kontinuierlich. Damit die individuellen Jahresarbeitszeitmodelle nicht zu einem Ausschluss aus diesem wichtigen Prozess führt, müssen im Team Maßnahmen ergriffen werden, die eine zeitnahe Involvierung in diese wesentlichen Gruppenprozesse erlauben. Dies stellt auch die wichtige Identifikation mit der Praxis sicher.

Struktur zu Aufrechterhaltung des Kontaktes zur Arbeitsstätte durch kontinuierliche gemeinsame soziale und inhaltliche Aktivitäten des Teams. Bestellung eines persönlichen Mentors während dieser Zeit.

Ziel ist es, alle ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitnah auf dem aktuellen Stand der medizinischen und sozialen Entwicklung der Praxis zu halten.

Umsetzung:

  1. Bei längeren Abwesenheiten von der Praxis (Elternzeit, längerer Urlaub oder Fortbildung) hält ein in der Praxis aktiver Mentor den persönlichen Kontakt und informiert über die Entwicklungen in der Praxis.
  2. Teambesprechungen werden so gestaltet, dass die Teilnahme für aktuell nicht Anwesende durch Skype-Videokonferenzen möglich ist.
  3. Die Protokolle der regelmäßigen Teambesprechungen werden allen aktiven und passiven Mitgliedern des Ärzteteams zeitnah zur Verfügung gestellt.
  4. Ein geschlossenes Internetforum informiert die Ärzte des Teams umgehend über Neuerungen. Diese Plattform gibt zusätzlich die Möglichkeit, über die Entwicklungen zu diskutieren.
  5. Alle internen Dokumente sind für alle aktiven und nicht-aktiven Ärzte tagesaktuell durch einen Fernarbeitsplatz zugänglich.
  6. Alle Mitglieder des Teams werden unabhängig von ihrem Aktivitätsstatus zu Teamfortbildungen oder sozialen Aktivitäten der Praxis eingeladen.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Die Aufrechterhaltung des Kontaktes wird kontinuierlich vierteljährlich einer Evaluation durch alle Beteiligten unterzogen (Praktikabilität, Effektivität, Zufriedenheit). So können zeitnah Verbesserungspotentiale erkannt und entsprechende Änderungen umgesetzt werden. Diese werden protokolliert und in Teamsitzungen gemeinsam ausgewertet.

Wiedereingliederungsmanagement nach längeren Arbeitspausen zur Erleichterung des Wiedereinstiegs.

Ziel ist es, ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach einer längeren beruflichen Pause wieder an die aktuelle ärztliche Tätigkeit in der Praxis heranzuführen.

Umsetzung:

  1. Zeitnah wird ein ärztlicher „Wiedereinstiegspate“ benannt, der eine effektive Heranführung an die ärztliche Tätigkeit in der Praxis plant. Er führt Wiedereinstiegsgespräche, in denen der Wiedereinstiegsplan individuell angepasst wird. Dieser Plan wird im Ärzteteam gemeinsam mit den „Wiedereinsteigern“ konsensuiert und umgesetzt.
  2. Einzelne Themen oder Schwerpunkte, die in diesem „Wiedereinstiegsplan“ vorgesehen sind, werden von den einzelnen Teammitgliedern inhaltlich vorbereitet und vorgetragen.
  3. Stufenweiser Wiedereinstieg wird individuell geplant und umgesetzt.
  4. Intensive Hospitationsprogramme vor dem Wiedereinstieg in der eigenen Praxis sowie bei Spezialisten werden erstellt. Öffentliche Fortbildungen der Körperschaften werden vermittelt.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Die „Wiedereinstiegspläne“ sowie die Arbeit der „Wiedereinstiegspaten“ werden im Team kritisch evaluiert, um das Optimierungspotential auszuschöpfen. Das Konzept wird auf der Projekthomepage veröffentlicht. Die Ergebnisse werden protokolliert, ausgewertet und ebenfalls online zur Verfügung gestellt.