Zum Inhalt springen

Sicherstellung der familiären Versorgungstrukturen

Die enge und vertrauensvolle Beziehung zwischen Hausärzten und Patienten führt immer wieder auch zu zeitlichen und emotionalen Belastungen. Partnerschaft und Familie sowie entlastende Freizeitaktivitäten sind deshalb für die meisten Ärztinnen und Ärzte ein wichtiger Pol, um sich effektiv von der Arbeit zu erholen. Je optimaler die Rahmenbedingungen dafür gestaltet werden, umso besser kann die Regeneration gelingen und die Freude an der Arbeit erhalten werden.

Angleichung der Arbeitszeit an den Stundenplan der Kinder

Ziel ist es, den ärztlichen Mitarbeitern mit Kindern und Enkelkindern die Möglichkeit zu geben die Zeit vor und nach dem Schulbesuch familiengerecht nutzen zu können.

Umsetzung:

  1. Die ärztlichen Mitarbeiter geben bei Bedarf schon bei der Planung der 6-Wochenpläne die Stundenpläne ihrer Kinder an.
  2. Der beauftragte Arzt erstellt im Rahmen der 6-Wochenpläne die Arbeitspläne für die einzelnen Ärztinnen und Ärzte so, dass sie mit den Stundenplänen der Kinder übereinstimmen.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Die Arbeitszeitplanung wird kontinuierlich vierteljährlich einer Evaluation durch alle Beteiligten unterzogen (Praktikabilität, Effektivität, Zufriedenheit). So können zeitnah Verbesserungspotentiale erkannt und entsprechende Änderungen umgesetzt werden. Diese werden protokolliert und in Teamsitzungen gemeinsam ausgewertet.

Spiel- und Hausaufgabenraum für Ärztekinder

Ziel ist es, kurzfristig auf Änderungen in der Kinderbetreuung oder im Stundenplan der Schule reagieren und den Kindern und Enkelkindern eine angemessene Betreuung in der Praxis anbieten zu können.

Umsetzung:

  1. Die Praxis richtet eine Spiel- und Hausaufgabenecke außerhalb des Wartezimmerbereiches ein.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Häufigkeit der Nutzung und Angemessenheit der Ausstattung werden regelmäßig, zumindest aber vierteljährlich erhoben und evaluiert. Die Ergebnisse werden protokolliert und in Teamsitzungen gemeinsam ausgewertet.

Leihopa- und Leihoma-Modell

Ziel ist es, kurzfristig eine Betreuung für Kinder und Enkelkinder im Fall einer akuten Erkrankung oder anderer Gründe, die eine Beaufsichtigung notwendig machen, anbieten zu können (analog zu einem Projekt der Humboldt-Universität zu Berlin (http://gremien.hu-berlin.de/familienbuero/service/grosselternservice; Abruf: 18.09.2013). Die betreffenden Ärztinnen und Ärzte können trotzdem ihre geplante Patientenbetreuung wahrnehmen.

Umsetzung:

  1. Die Praxis erstellt und pflegt eine Liste von Betreuungspersonen, die die Möglichkeit haben, auch sehr kurzfristig die Betreuung der Kinder der zu übernehmen. Die Betreuung der Kinder findet je nach Bedarf im häuslichen Umfeld der Kinder, der Betreuer oder im Spiel- und Hausaufgabenraum (Punkt 2.2) der Praxis statt.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Die Bereitschaft zur auch kurzfristigen Übernahme sowie die Zufriedenheit mit der Betreuung werden von den Beteiligten regelmäßig evaluiert. Die Liste der in Frage kommenden Erwachsenen wird entsprechend aktualisiert. Die Ergebnisse werden protokolliert und in Teamsitzungen gemeinsam ausgewertet.

Kurzfristige Kinderbetreuung im „Notfall“ durch einen Pool von Tagesmüttern, eine stundenweise Tagesmutter in der Praxis oder durch zusätzliche Notfall-Plätze im lokalen Kindergarten bzw. Kinderhort oder der schulinternen Mittagsbetreuung (Kooperationsverträge)

Ziel ist es, kurz- und mittelfristig auf Engpässe in der Kinderbetreuung reagieren und eine fachlich qualifizierte Aufsicht durch geschultes Personal anbieten zu können.

Umsetzung:

  1. Die Praxis schließt mit den lokalen Anbietern der Kinderbetreuung Verträge über die stunden-, tage- oder wochenweise Betreuung der Kinder der in der Praxis mitarbeitenden Ärztinnen und Ärzte ab.
  2. Eine verantwortliche Ärztin oder Arzt stellt als Koordinator die zeitnahe Aktualisierung des Angebotes sicher und als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.

Dokumentation und Evaluation:

  1. Die freien Plätze in den zur Disposition stehenden Betreuungseinrichtungen werden regelmäßig – nach Bedarf der ärztlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – aktualisiert. Die Ergebnisse werden protokolliert und in Teamsitzungen gemeinsam ausgewertet. Die Bereitschaft zur auch kurzfristigen Übernahme sowie die Qualität der Betreuung werden von den Beteiligten regelmäßig evaluiert. Die anfallenden Kosten werden von der Praxis übernommen.